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Gemeinsam mehr erleben

Mit den Freizeitclubs unterwegs
Meine Spirale nach oben im Leben

Meine Spirale nach oben im Leben

Nicole, 50, Betriebswirtin

Da stand ich nun, geschieden, geschockt, vor den Scherben meines Lebens. Der Freundeskreis zersplittet, meine Umwelt nahm ich nicht mehr wirklich wahr. Ich fühlte mich längere Zeit wie hinter einer Glasscheibe und wusste, ich muss nun endlich etwas ändern, rauskommen, sonst bleibe ich immer in diesem Winterschlaf. Durch eine ehemalige Klassenkameradin erfuhr ich vom Freizeitclub. Heute möchte ich ihn nicht mehr missen, die Leute, die Erfahrungen, die Gespräche – der Club gehört jetzt zu meinem Leben. Hier habe ich inzwischen viele Frauen kennen gelernt, die auch keine Kinder haben, und auch diese Gemeinsamkeit verbindet.
Mein erstes Event?
Daran erinnere ich mich gut. Es war das Theaterstück „Stripper“ im Kammertheater, vorher traf man sich im zugehörigen Biergarten zum Essen. Über 50 Leute waren da, als ich kam, saß die Hälfte schon im Biergarten.
Ich gebe zu, dass ich ein komisches Gefühl hatte. Ich kannte ja niemand. Im Job hab ich kein Problem, auf Leute zuzugehen, aber das hier war einfach ein anderer Rahmen. Monika erkannte ich gleich, sie war beschäftigt, die 50 Theaterkarten auszuteilen, lächelte mich an und stellte mich zwei Frauen vor. Die beiden begrüßten mich freundlich, aber sie setzten sich dann an einen Tisch, an dem kein Platz mehr war. So stand ich erst mal ein wenig verloren herum, erst mal etwas abwartend, und suchte mir aus, zu wem ich mich setzen wollte. Ich landete bei Constanze und Dagmar, das war goldrichtig. Wir haben uns gleich gut verstanden. Und das Theaterstück „Stripper“ war wirklich Klasse.
Was ich gerne mache?
2018 bin ich eingetreten. In der Zwischenzeit hab ich schon viele andere ganz unterschiedliche Events erlebt. Ich kenne mich zwar aus hier in der Gegend, weil ich hier wohne. Aber jetzt entdecke ich so viele Dinge und Ecken, die mir ohne den Freizeitclub nicht auffallen würden. Ich sehe jetzt erst, welch bunten Blumenstrauß unsere Gegend zu bieten hat. Was ich gerne mag und wo ich oft dabei bin, sind die Schlenderwanderungen mit Einkehr rund um Karlsruhe und die Pfalz, die interessanten Stadtführungen oder die Städtetrips mit dem Bus extra für uns. Die sind immer sehr liebevoll zusammen gestellt.
Was ich gut finde an den Freizeitclubs?
Dass inzwischen sogar über die Weihnachtsfeiertage eine Reise angeboten wird. Das ist einfach schön für Singles, die keine familiären Verpflichtungen haben und gerne die Weihnachtstage mit einer lebhaften Gruppe feiern wollen. 2018 hab ich die Weihnachtsreise in Bad Soden miterlebt, 2019 konnte ich leider nicht mitfeiern, doch 2020 gehe ich gerne wieder mit und freue mich auf die Tage in Kassel.
Und auch in Corona-Zeiten war der Club für mich sehr wichtig
Der Freizeitclub hat mir auch in der Zeit des strengen Kontaktverbots sehr geholfen. Zwar war es ja für die Leitung drei Monate lang nicht möglich, Events zu organisieren. Aber ich hatte intensiven Kontakt zu drei Frauen, die auch keine Kinder haben. Für uns war das sehr wichtig und hat uns sehr gut getan. Das hab ich übrigens auch von vielen anderen Mitgliedern gehört, dass sie das auch so gemacht haben.
Was mir der Club gibt?
Sehr viel. Für mich ist der Freizeitclub die Spirale nach oben in meinem Leben.
+++
Monika Wehn: Vielen Dank, Nicole, dass du mir deine Geschichte erzählt hast und damit anderen Menschen Mut machst, die sich auch gerne "auf eine Spirale nach oben" begeben wollen.
Dieser Beitrag gehört zu einer Sammlung von Beiträgen zum Thema Mitgliederstimmen. Alle Beiträge aus dieser Sammlung findest du hier.

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