Kennen Sie das? Da steht Ihr Blind Date vor Ihnen und Sie sind beim ersten Blick hin und weg. Sie sind überzeugt, das Schicksal hat zugeschlagen und nun winkt das dauerhafte Glück auf Erden.
Der erste Blick kann täuschen
Ein Sprichwort, das ich sehr liebe, sagt: „Wer einen Engel sucht, und nur nach den Flügeln schaut, könnte leicht eine Gans mit nach Hause bringen.“ Kennen Sie das? Da steht Ihr Blind Date vor Ihnen und Sie sind beim ersten Blick hin und weg. Sie sind überzeugt, das Schicksal hat zugeschlagen und nun winkt das dauerhafte Glück auf Erden. Doch diese Überzeugung kann sehr täuschen. Die große Gefahr besteht, dass der holde Engel sich nach einiger Zeit in eine dumme Gans verwandelt, wenn die Anfangseuphorie der ersten Verliebtheitsphase langsam schwindet und der Ernüchterung des Alltags weicht. Natürlich kann Liebe auf den ersten Blick ein Leben lang halten, es ist aber eher die Ausnahme als die Regel. Solch eine Liebe ist in etwa so zuverlässig wie eine Diagnose auf den ersten Händedruck. Diese Diagnose kann zwar stimmen, aber wenn man die Symptome im Gesamten betrachtet, ist es leicht möglich, dass andere Erkenntnisse zu Tage treten. Das gilt auch für Ihr Blind Date. Wenn Sie wirklich beim ersten Blick „in Liebe fallen“, sollten sie genauer hinter die Kulissen schauen. Sehr aufschlussreich kann es sein, Mr. Right oder Miss Traumfrau in deren Elternhaus zu begegnen. Wie eine lebenserfahrene Frau mal zu mir sagte: „Der Familienstil prägt. Man sollte sich sehr genau anschauen, welchen Ton der neue Lover seiner Mutter gegenüber anschlägt. Geht er sehr unfreundlich und patzig mit ihr um, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er das später auch mit Ihnen versucht.“ Ob Sie das dann zulassen, das steht natürlich auf einem anderen Blatt und hängt stark davon ab, ob Sie Körpersprache „lesen“ können. Lust auf mehr? Kommt demnächst... Text aus "Kleine Signale - große Wirkung - Körpersprache verstehen und einsetzen" von Monika WehnFotos © pixabay
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Kommentare
Jens
15.01.2021, 11:58Was ist denn?
Diagnose auf den ersten Händedruck.
Diethard Wehn
25.01., 21:40Das wird spannend: der Händedruck galt ja bei vielen Menschen als wichtiger Bestandteil unserer Bergrüßungskultur, als selbstverständliche Geste der Freundlichkeit, als Ausdruck einer freundlichen Begegung irgendwo zwischen belanglosem Hallo und einer herzlichen Umarmung.
Corona hat uns den Abstand gelehrt, den Verzicht auf unnötige Berührungen wie auch den Händedruck. In Facebook habe ich schon Diskussionen gelesen, dass es Menschen gibt, die den Händedruck angeblich schon immer als unangenehm und überholt angesehen haben und die in Zukunft möglichst darauf verzichten wollen.
Ich selber kann mir das nicht wirklich vorstellen - ich fand den Händedruck auf dieser Ebene zwischen unverbindlicher Begegnung und herzlicher Begrüßung immer (zumindest: meistens) als wichtige Kulturhandlung, wenn man das so sagen darf.
Monika Wehn
15.01., 13:39Hallo Jens, tatsächlich gehört der Händedruck zum Diagnoseinstrumentarium von Ärzten. Aber natürlich ist ein solcher Händedruck nur EIN Diagnoseinstrument und muss - so wie die sonstige Körpersprache - immer im Kontext betrachtet werden...
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