Gemeinsam mehr erleben

Zum ersten Mal nach Corona waren wir wieder Mitte Juli 2020 gemeinsam bei einem Wochenende unterwegs, sahen andere Städte, schöne Landschaften, gemütliche Terrassenrestaurants, erlebten endlich mal wieder ein Stück Urlaubsfeeling auf einem Floß und relaxten bei zwei wirklich entschleunigten Tagen, bei herrlichstem Sommerwetter.

Urlaubsspaß trotz Einschränkungen

Auch unser Busfahrer, Gerd, freute sich sehr, endlich mal wieder eine fröhliche Gruppe fahren zu dürfen. Denn auch für unser Busunternehmen war es die erste Tour nach Corona. Zwar gabs teilweise noch Maskenpflicht, aber im Vergleich zu den strengen Vorgaben der vergangenen Monate war diese Einschränkung für die meisten erträglich. Vor allem für die, die hinter die Kulissen schauen können und ein wenig mitbekommen hatten, wie alles auf der Kippe stand, wie viele Telefonate mit Busunternehmen und Hotels, mit Stadtführern, Ordnungsämtern und Floßanbieter nötig waren, wie die Stadtführer gekämpft hatten, dass sie mit wieder mit einer Gruppe unterwegs sein durften, nicht nur mit Personen aus zwei Haushalten. Ich hatte ja mitverfolgt, wie viele widersprüchliche behördliche Anordnungen es gab, welch unterschiedliche Regelungen jedes Bundesland hatte, wie viele Demonstrationen Busunternehmen deutschlandweit organisiert hatten, damit auch sie endlich die Erlaubnis bekamen, wieder fahren zu dürfen. In Flugzeugen galt die Abstandsbeschränkung ja schon lange nicht mehr. Um so glücklicher war ich also nach all dem Hin und Her, Bangen und Hoffen, dass wir gemeinsam in Freizeitclub dieses entschleunigte Wochenende in Bad Mergentheim, kombiniert mit der idyllischen Floßfahrt auf dem Main, nach all der Planungsunsicherheit doch noch erleben durften.

Samstag, 18. Juli 2020

So kletterten also am Samstag Morgen an drei Einstiegsstellen 26 Clubmitglieder aus dem Raum Landau, Karlsruhe und Mannheim in den Bus. Ein schönes Hotel empfing uns in Bad Mergentheim, mit vielen einladenden Sitzgelegenheiten drinnen und draußen. Die Stadtführerin holte uns ab, zeigte uns den weitläufigen idyllischen Kurpark, erzählte uns viele Details über Park und Schloss und nahm uns mit in die Stadt, die uns gut gefiel und die fast niemand von uns bisher kannte. Viele Geschäfte lockten zum Shoppen und viele meist vollbesetzte Straßencafes lockten zur Einkehr. Grüppchenweise zogen wir los, alle gestalteten den Nachmittag nach Lust und Laune, in kleinen Gruppen war es auch überall möglich, einen Tisch zu ergattern. „Um 20 Uhr bin ich wieder im Hotel, wer will, kommt dann mit den Park zu den beleuchteten Wasserspielen.“ Die meisten Clubmitglieder fanden sich ein, alle hatten inzwischen lecker gegessen in den unterschiedlichsten Lokale, gemeinsam zogen wir los, wandelten durch den Park, kamen am Kurkonzert vorbei – sehr angenehme Musik, die das Orchester spielte, wir tanzten ein wenig auf der Straße, fanden draußen auf der großen Terrasse, ein paar Meter entfernt, alle Platz. Hatten eine freundliche Bedienung, leckeren Wein – eine schöne Urlaubsatmosphäre, die wir alle genossen. Die beleuchteten Wasserspiele gerieten darüber fast in Vergessenheit, aber wir konnten sie aus der Ferne bewundern. Und klar, auf dem Nachhauseweg lockte auch noch ein Absacker im Hotel, um den Tag abzurunden.

Sonntag, 19. Juli 2020

Das Sonntagsfrühstück mit Brötchen, Aufstrichen, Wurst und Käse wurde coronagemäß zum großen Teil am Tisch serviert, in schönen Etageren, was ich sehr angenehm fand. Dann stand der Bus bereit, wir hatten auch genügend Zeit, das Floß zu besteigen und unsere Plätze einzunehmen. Corona mit Maskenpflicht war auch hier allgegenwärtig und wurde sehr streng genommen. Ich kann das nachvollziehen, denn ich weiß, wie sehr die Betreiber um die Erlaubnis gekämpft haben, überhaupt wieder fahren zu dürfen und wie schnell sie die Konzession wieder verlieren können, wenn sie die Regeln nicht konsequent einhalten. Ein einziger Denunziant genügt! Und dass es Leute gibt, die gerne andere anzeigen, haben wir ja im Freizeitclub selbst schon hautnah mitbekommen bei unserem AfterWorkDancing, als ein fremder Gast ein Foto machte und die Polizei anrief. Entschleunigt auf der Floßfahrt
Die Floßfahrt selbst war wirklich sehr entschleunigt, 9 km, die wir in 3,5 Stunden zurücklegten, umgeben von viel Grün am Ufer, kleinen Dörfern, hohen Weinbergen, sonnigen Badestränden. Viele Kanufahrer unterwegs, Stand Up Paddler, Schlauchboote, es war richtig Leben auf dem Fluss. Schön. So eine Floßfahrt bietet ein völlig anderes Feeling als eine Fahrt mit dem Ausflugsschiff. Lautlos gleitet es dahin auf dem naturbelassenen Altmein zwischen Volkach und Gerlachshausen, der Mainschleife, die ein einmaliges Naturdenkmal darstellt. Während wir auf dem Floß fuhren, war unser Busfahrer Gerd auf der Suche, was wir zwischen Floßfahrt und Heimfahrt noch unternehmen könnten. Die einen wollten sich ja gerne noch bewegen, die anderen gerne Kaffeetrinken oder Eis essen. Das gelang dann auch, indem Gerd uns nach Volkach brachte und wir auch hier bei strahlendem Sonnenschein durchflanierten. Und dann wars Zeit, in den Bus zu klettern und sich bequem nach Hause schaukeln zu lassen und hoffentlich das entschleunigte Feeling weit in den Alltag retten zu können....