Gemeinsam mehr erleben

Wir spielen ja des Öfteren mal mit Kugeln beim Freizeitclub Berlin. Sei es nun auf dem grünen Tuch des Billardtisches, oder beim Umwerfen der Pins beim Bowling, aber im Sommer zieht es uns dazu einfach nach draußen. Denn hier Open Air ist es um diese Jahreszeit allemal angenehmer als in einer stickigen Bowlinghalle. Also das Boule-Set eingepackte und los geht es auf einem der Boule-Plätze oder wie heute einfach auf dem ebenen Weg in der grünen Mitte der Charlottenburger Schlossstraße.

Boule heißt auf Deutsch schlicht und einfach Kugel. Boule ist sozusagen Kugeln wegwerfen mit Stil und das hat vor allem in Frankreich Tradition. Dabei gehört zum „französischen Stil“ neben dem Koffer mit den schwergewichtigen Metallkugeln die stilechte Baskenmütze und natürlich das wohl gefüllte Rotweinglas dazu. Soweit zumindest die Außensicht auf dieses als typisch französisch geltende Spiel. Also Ok, alles gescheckt und dabei. Neben dem Kugel-Set sind in dem kleinen Koffer außerdem noch das "Schweinchen", eine kleine Holzkugel, die als Ziel ausgeworfen wird und ein Band zum Abmessen des Kugelabstands. Denn nicht immer ist eindeutig zu ersehen, welche Kugel am nächsten zum "Schweinchen" liegt. Wenn dann auch die "Fußmethode" nicht zu einem eindeutigen Ergebnis führt, ist es immer ratsam die Messbandmethode anzuwenden bevor es zu langwierigen Diskussionen ob der Kugelabstände kommt. Somit sind schon die wichtigsten Bestandteile und Regeln aufgeführt. Die Boule-Bahn kann nun betreten und das "Schweinchen" ausgeworfen werden und die lustige Boule Partie beginnt. Schnell gelangt man auch schon an den Punkt, an dem die eine oder andere Messmethode Anwendung findet. Und spätestens jetzt weiß der Spieler, wofür er das Glas Rotwein dabeihat. Sollte nämlich die Abstandsdiskussion länger dauern, beruhigt der Wein erstklassig die Nerven. Also starten wir am späten Nachmittag unserer lustigen Freizeit-Clubs Runde auf dem Boule Platz, respektive auf dem Mittelstreifenkiesweg in der Schlossstraße. Schon am Nachmittag sind hier im Sommer viele Bereiche von Boule-Spielern belegt. Aber wir finden für uns trotzdem noch ein Plätzchen. Schon geht es los, zwei Gruppen werden gebildet und die Kugeln verteilt. Da die Kugeln die wir mitgebracht haben teilweise die gleichen Oberflächenmuster haben, bleibt uns nur die Möglichkeit sie am aktuellen Gebrauchszustand zu unterscheiden. So bilden wir eine „rostige“ Gruppe mit schon stark benutzen Kugeln und eine „blanke“ Gruppe mit neuen Kugeln. Schnell bilden sich zwei gleichstarke Mannschaften, denn bei uns steht dabei der Gruppenspaß im Vordergrund. Jetzt gilt es möglichst viele Punkte zu sammeln, also versucht jede Mannschaft ihre Kugeln so nah wie möglich an das hölzerne Schweinchen platziert zu bekommen. Nicht immer so einfach, da hat man seine Kugel mal gut platziert, schon kickt der Gegner sie wieder mit seiner Kugel weg. Denn auch das gehört zum Spiel um den Sieg davon zu tragen. Wie das Spiel ausgeht? Bei uns gewinnt dabei immer die gemeinsame Freizeit in der Gruppe.

Fotos © Joerg Husemann