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Auf den Spuren des Tabaks

Auf den Spuren des Tabaks

Auf dem Tabakrundweg rund um Hatzenbühl

Sowohl das Klima als auch der leichte Lehm-Sand-Boden der Pfalz bieten ideale Verhältnisse für das Wachsen der Tabakpflanze. Gestützt durch EU-Subventionen blühte der Tabakanbau hier über Jahrzehnte. Mit dem Auslaufen der Subventionen im Jahre 2010 mussten die Landwirte großenteils auf andere Pflanzen setzen.

Ein typischer Tabakschuppen

Viel Interessantes erfuhren wir auf unserer Führung über den sehenswerten Tabakrundweg in Hatzenbühl. Wer durch Südpfälzer Orte wie Herxheim, Hayna oder Hatzenbühl fährt, sieht sie noch, meist an den Ortsrändern: die charakteristischen hohen Schuppen, in denen die geernteten Tabakblätter aufgefädelt und zum Teil in schwindelerregender Höhe zum Trocknen aufgehängt wurden.
Auch wenn Tabakanbau hier nur noch eine geringe Rolle spielt, sind die Schuppen geschützt. "Die meisten Tabaktrockenschuppen", so liest man auf wikipedia, "haben sich erhalten in den Gemeinden Erlenbach, Hatzenbühl (älteste deutsche Tabakanbaugemeinde), Hayna, Herxheim (größte deutsche Tabakanbaugemeinde), Herxheimweyher, Rheinzabern und Rülzheim." Und damit auch das Wissen und die Erinnerungen an den Tabakanbau erhalten bleiben, haben sich mehr als ein Dutzend Hatzenbühler zusammengeschlossen, einen Tabakrundweg mit Informationstafeln entwickelt und machen – gegen eine freiwillige Spende – Führungen auf diesem Rundweg.

Der Samen der großen Tabakpflanzen ist erstaunlich winzig

Die Führung war spannend, erzählten hier doch Menschen, die nicht angelesenes Wissen weitergaben, sondern die ihr Leben lang mit und teilweise auch vom Tabakanbau gelebt haben. WIr sahen die winzigen Samen der Tabakpflanze, hörten, wie diese angezogen und zum Auspflanzen auf den Feldern vereinzelt wurden, erfuhren von der Ernte, die in mehreren Stufen (von unten nach oben) stattfindet, über alte und modernere Methoden und Maschinen zum Einfädeln der Blätter oder für den wichtigen Trocknungsprozess. Und dass zum Schluss die Bauern ihre Ernte auf entsprechenden Versteigerungen an die Abnehmer aus der Tabakindustrie verkauften.

Eine moderne Trocknungsmaschine

Obwohl die Schädlichkeit des Rauchens seit langem bekannt war, wurde der Tabakanbau durch die Europäische Union bis zum Jahre 2010 hoch subventioniert. Lt. einem Artikel in Spiegel-Online aus dem Jahr 2003 erwirtschafteten die Tabakbauern damals "mit ihren Tabakblättern rund 40 Millionen Euro im Jahr, 35 Millionen davon stammen aus dem Subventionstopf. "
Zum Schluss des Rundwegs versammelten wir uns wieder in der großen Tabakscheune am Anfang des Rundwegs und packten das mitgebrachte Picknick aus. Dass es bei der Führung tatsächlich ein wenig geregnet hatte, war da schon wieder lange vergessen.
Ein netter Nachmittag mit netten Leuten, etwas erlebt und etwas gelernt und ein Stück mehr die eigene Umgebung kennengelernt – ein gelungenes Freizeitclub-Event.

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