Ein städtisches Leihamt besuchen? Hm, hört sich erstmal nicht so aufregend an. - War es aber! Wir vom Freizeitclub Karlsruhe - Landau erlebten mal wieder gemeinsam eine spannende Führung.
Bei unserem Besuch erfuhren wir, dass es das Leihamt Mannheim - prominent gelegen im Quadrat D4 - seit 1809 gibt und es deutschlandweit das letzte seiner Art in öffentlicher Hand ist. Wann geht man zum Leihamt? Wenn man einen "kurzfristigen Liquiditätsengpass" überbrücken will. Dann gibt man einen Sachwert, typischerweise Schmuck oder Gold, aber auch ein Auto, als Sicherheit dort ab, und bekommt dafür einen bestimmten Geldbetrag. Bis zu 6 Monate hat man Zeit, den Sachwert wieder einzulösen, natürlich mit Zinsen und Gebühren. Tut man das nicht, so geht der Gegenstand in eine der vielen Versteigerungen ein, die das Leihamt in jedem Jahr durchführt.
Es werden immerhin zwischen 30.000 und 40.000 solche Vorgänge im Jahr erfasst, und die Beleihungswerte liegen tatsächlich im Bereich von 10 € bis zu höheren fünfstelligen Beträgen. Fachkundiges Personal schätzt den Beleihungswert, der sich bei Schmuckstücken alleine am Edelmetallwert orientiert.
Natürlich kommt es immer wieder vor, dass Kunden versuchen, dem Leihamt gefälschte Stücke unterzujubeln, da die Fachleute aber gut aus- und immer wieder fortgebildet und mit entsprechend hochwertigen Prüfmitteln ausgestattet sind, gelingt dies eigentlich nie.
Hinter die Kulissen zu schauen, ist immer wieder spannend. Und ein fester Bestandteil in unserem Freizeitclub-Programm.
Leider war im Gebäude das Fotografieren aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt. Ein paar mehr Fotos gibt es unter
https://www.leihamt-mannheim.de/.
Fotos © Diethard Wehn / Freizeitclub Karlsruhe
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