Nein, die allermeisten Deutschen werden mit dem Namen Ole Scheeren nichts anzufangen wissen. Unter dem Titel "spaces of life" gibt es eine Ausstellung über seine Arbeiten im ZKM. 20 Freizeitclub-Mitglieder waren neugierig, was es mit diesem Mann mit Karlsruher Wurzeln auf sich hat und kamen zu unserer Führung durch die mehr als sehenswerte Ausstellung.Die Lichthöfe im ZKM sind ein einzigartiger Rahmen für viele Präsentationen, und auch das Werk des deutschen Architekten Ole Scheeren findet hier einen großartigen Platz. "Ole Scheeren, 1971 in Karlsruhe geboren, hat sich insbesondere mit innovativen Hochhausbauten, Wohnprojekten und hybriden Kunsträumen weltweit einen Namen gemacht hat. Seine wegweisenden Projekte prägen die Art und Weise, wie wir mit unseren Städten interagieren, und schaffen neue soziale Narrative durch eine kühne Vision von Architektur als hochgradig verbindendes und integratives Umfeld", heißt es in der Presseerklärung des ZKM. Neben der ausführlichen Präsentation einzelner Projekte aus dem Schaffen von Ole Scheeren hat das ZKM eine 42 Meter lange "Timeline" geschaffen, die Gebäude des Architekten als im 3D-Drucker entstandene Modelle maßstabsgetreu darstellt – von den allerersten, im Vergleich winzigen Gebäuden bis zu den aktuellen. Dazu werden über eine Lichtprojektion animiert die Quadratmeter umbauten Raumes, die Gesamthöhe und andere faszinierende Daten über das Werk Scheerens dargestellt. Schon alleine diese Art der Präsentation durch das ZKM macht die Ausstellung sehenswert. "Es ist faszinierend zu sehen, was eine Kombination aus genialer Kreativität, in diesem Falle in der Architektur, und natürlich dem Geld eines Investors, erschaffen kann", meinte ein Clubmitglied beeindruckt nach der Führung. "Man glaubt bei vielen Entwürfen und Modellen hier, dass es sich um Visionen handelt, dabei gibt es diese Gebäude tatsächlich."
Die Architektur war immer auf die Funktionalität fokussiert. Es gibt ja das bekannte Prinzip „Form follows function“. Aber wir sollten auch überlegen, was passiert, wenn die Form stattdessen der Fiktion folgt.Aber die meisten dieser Gebäude kennen wir nicht, stehen sie doch nicht in Berlin, Rom oder London, sondern in Beijing, Shenzen, Bangkok oder Ho Chi Minh Stadt. Denn die meisten Projekte von Ole Scheeren finden sich tatsächlich in Asien. "Da sieht man, wo heute die Musik des Fortschritts spielt", meinte ein Besucher. "In Asien werden heute kühne, innovative Projekte durchgesetzt, die bei uns vielleicht jahrelang in der Schublade des Bauamtes verstauben würden", setzte er mit einem Augenzwinkern hinzu. Da mag etwas dran sein. Auf jeden Fall ist diese Ausstellung einen Besuch wert, wie ja das ZKM insgesamt, Mit dem Freizeitclub werden wir schon bald wieder kommen, das steht fest. Die Ausstellung ist noch bis 4. Juni 2023 im ZKM zu sehen.
Fotos © Freizeitclub
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