Viel wird ja über Brandenburgs Neueinwanderer auf vier Pfoten diskutiert. Aber im Wildpark-Schorfheide gibt es nicht nur ein Wolfsrudel, sondern auch eine Menge andere Tiere, die hier mal beheimatet waren und es zum Teil wieder sind, zu sehen. Unser Ausflug führt uns also zu den großen und kleinen Bewohnern der Wildnis, die einst die Schorfheide durchstreiften. Hier im Wildpark können wir dabei mit ihnen fast auf Tuchfühlung gehen. Der Name Schorfheide leitet sich aus dem mittelalterlichen Begriff Schorp Weide ab, als die Bauern ihre Schafe und Schweine noch in den damaligen Hute-Eichenwald zur Eichelmast trieben. Also alle aus unserer Freizeitgruppe, die große und kleine Tier mögen, sind dabei heute genau richtig. Wir schauen mal auf die Tierwelt, die uns bei unseren Wanderungen durch die Mark Brandenburg meistens verborgen bleiben. Also auf geht es zu einem tierisch schönen Tag beim Freizeitclub.Der Park ist so angelegt, dass er zum Entdecken nicht nur einlädt, sondern geradezu auffordert. Auf einem ungefähr sieben Kilometer langen Wanderwegenetz durchstreifen wir das weitläufige Gelände mit seinen Tiergehegen. Natürlich wollen wir dabei möglichst alle tierischen Bewohner sehen und beobachten. Und wir haben dabei nicht nur wunderbares Wetter, sondern auch das Entdeckerglück auf unserer Seite. Das Wolfsrudel tummelt sich direkt am Gatterzaun und eines der Wisente empfängt uns, etwas mürrisch zwar, am Eingangstor zu seinem Gehege. Wahnsinn, so nah. Die Wölfe geben sich eher gelassen, aber wachsam. Wer weiß, vielleicht ist dem einem oder anderen von uns, bei der Vorstellung diese eventuell mal in freier Wildbahn zu treffen, ein kleiner Schauer über den Rücken gelaufen. Ja, die kulturelle Prägung mit Märchen und Geschichten über Wölfe sitzt da doch tief in unserem Bewusstsein. Nach der nächsten Wegbiegung erwartet uns ein ausgewachsener Elch ganz stoisch und lässt sich fast schon wie ein Fotomodel in Pose von uns ablichten. Seine Geweihschaufeln sind schon sehr beeindruckend. Also holen alle ihre Fotohandys raus, um einen Schnappschuss zu machen. Unglaublich, dass sich das Rotwild hier gar nicht scheu zeigt und sogar anfassen lässt. Bei unseren Waldwandertouren sehen wir sie sonst höchstens mal von weitem, wenn sie flüchtend vor uns davonlaufen. So einem eigentlich wilden Tier mal ganz nahe zu kommen und sogar berühren zu können begeistert uns. Der Chef des Rudels beobachtet uns bei unserem Treiben ganz majestätisch, aus den Augenwinkeln ohne seine Siesta zu unterbrechen. So ein mächtiges Geweih ist bestimm ganz schön schwer, da muss man sich ja mal hin und wieder ein wenig auf dem Boden ausruhen. Gleich gegenüber weist uns ein Schild darauf hin, dass hier einige Luchse ihr Domizil haben. Die würden wir ja auch unheimlich gerne mal aus der Nähe sehen. Sie sind ja eigentlich noch scheuer als Wölfe. Auch in ihrem Gehege bleiben sie gerne versteckt und unerkannt. Aber wir haben heute, so scheint es, einfach einen Glückstag. Denn wer streift da direkt am Zaun umher? Genau unsere große heimische Wildkatze zeigt sich in ihrer ganzen Schönheit. Am liebsten möchten wir das Kätzchen ja auf den Arm nehmen. Aber ein Foto tut es dabei ja auch. Neben den ganzen Wilden, dazu zählen auch noch zwei Pferderassen und Auerochsen, gibt es hier im Park auch noch ein paar alte Haustierrassen zu bestaunen. Vorrangig hat es uns dabei das sehr zottelige Wollschwein angetan. Hier können die Schweine in freier Natur wirklich noch Schwein sein. Jedenfalls ist es sehr lustig, sie bei ihrem Treiben zu beobachten. Wie die Großen und Kleinen mit ihren Rüsseln alles nach etwas Essbaren umdrehen und durchwühlen. Das erinnert uns daran auch mal an eine Stärkung zu denken. Wie gesagt, einfach ein tierisch schöner Tag.
Fotos © Joerg Husemann
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