Wir waren ja schon in Kaysersberg, Riquewihr und Ribeauville. "Welche schönen Ziele gibt’s denn noch für eine Tagestour im Elsass?“ fragte ich das Busunternehmen, mit dem wir schon öfter unterwegs waren. Man empfahl mir eine Fahrt nach Saverne, kombiniert mit einer Dampflokfahrt. So stiegen 31 Freizeitclubber urlaubsgelaunt in den Bus, der uns zum zauberhaften Städtchen Saverne brachte, das den klingenden Beinamen „Elsässisches Versailles“ trägt.
Saverne – Elsässisches Versaille
Hält das Wetter? Forschende Blicke zum Himmel. Ja, die Sonne begleitete uns den ganzen Tag. Morgens gings los mit dem Bus. Unser Busfahrer brachte uns 31 Clubber sicher zum zauberhaften Städtchen Saverne. Es liegt an der engsten Stelle der Vogesen, dort wo das Zorntal in die Rheinebene übergeht. In römischer Zeit befand sich hier die Relaisstation Tres Tabernae an der Straße von Straßburg nach Metz. Daraus entstand die heutige Stadt Saverne/Zabern, mit ihrem Rohan-Schloss aus dem XVIII. Jahrhundert. Es enthält ein Museum, das der Archäologie, der Kunst und der Geschichte gewidmet ist.
Sehenswert ist die Grand’Rue, gesäumt von schönen alten Fachwerkhäusern, das berühmteste ist das Haus Katz mit Balken mit Schnitzereien. Wir spazierten durch die kleine Fußgängerzone zum großen Schloss, ließen uns verführen von den verlockenden kulinarischen Schaufensterauslagen, bewunderten auf der Rückfahrt das prächtige Schloss entlang am glitzernden Kanal und dem Rosengarten– man sah nun, warum Saverne auch „Elsässisches Versaille“ genannt wird.
Abreschviller - Fahrt mit der malerischen Museumsbahn
Weiter gings nach Abreschviller. Hier wurde schnaufend und prustend die malerische Eisenbahn vorbereitet auf ihre große Fahrt. 1885 wurde diese Waldbahn für die Holzgewinnung gebaut, heute transportiert sie Touristen. Die Fahrt führt durch das Tal der Roten Saar, und bietet ein einzigartiges schönes Erlebnis für Naturliebhaber. Die Fahrt dauert ca. 1,5 Stunden, unterwegs hält sie an in Haut-Fer de Grand-Soldat, hier kann man ein richtiges Sägewerk besichtigen.
Extra für uns wurde ein geschlossener orangefarbener Wagen bereitgestellt. Los gings im gemächlichen Tempo. „Heute entschleunigen wir“, lächelte ein Mitglied. Die Bahn tuckerte los, mal mitten durch dichte wildromantische Waldlandschaften, mal vorbei an Häusern auf riesigen Rasengrundstücken oder roten Sandsteinfelsen. In Grand-Soldat hielt die Bahn. Hier konnte man das Sägewerk besichtigen, das die beschwerliche Arbeit der Holzfällerei in Film und Bildern zeigt. Schnaufend und prustend gings zurück.
Soufflenheim, mit Kunstwerk "Abendmahl" auf dem ehemaligen Friedhof
Inzwischen war es Zeit, über die Landstraßen zurückzufahren ins blumengeschmückte Soufflenheim. Hier besichtigten wir natürlich noch eine Sehenswürdigkeit – ein bisschen Kultur gehört dazu - ins Restaurant. Soufflenheim ist ja bekannt für seine rustikale Keramik.
Nicht bekannt war mir – und auch sonst niemand aus unserer Gruppe - bisher das Highlight, nämlich das große Kunstwerk auf dem ehemaligen Friedhof, das „Abendmahl“, das lebensgroße Figuren des Letzten Abendmahls aus Ton zeigt. Die Vorlage dafür bot das berühmte Fresko von Leonardo da Vinci.
Zum Urlaubstag gehört natürlich auch ein leckeres Essen. Im Restaurant, das mir das Busunternehmen vorgeschlagen hatte, wurden wir freundlich empfangen und schnell bedient. „Eine gute Wahl“, sagten mir mehrere Mitglieder, die zum ersten Mal hier waren. Zwei Stunden noch fröhliches Geplauder bei leckerem Essen. Dann war es Zeit, müde, aber glücklich wieder in den Bus einzusteigen und bequem nach Hause zu fahren.
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