Gemeinsam mehr erleben

Von der verpfuschten Nase durch den unfähigen Schönheitschirurgen bis zur lebensgefährlichen Lichterkette am Weihnachtsbaum – Opfer gefälschter und gekaufter Bewertungen im Internet sind allgegenwärtig. Wem kann man noch trauen?

Die Freizeitclubs werben gerne mit Mitgliederstimmen. Sind denn die echt?

Für die allermeisten Menschen, die im Internet shoppen oder sich informieren, sind die Produkt- oder Dienstleistungsbewertungen anderer Nutzer – seien es nun Sternebewertungen oder Kundenrezensionen auf amazon, Google, Jameda und anderen Portalen – mit ein wichtiges Auswahl- und Entscheidungskriterium. 4,8 von 5 Sternen? Das sieht doch gut aus! "Schnell geliefert, top verarbeitet - gerne wieder!!"? Na, mit einem solchen Kauf kann man doch nicht falsch liegen! Und manch einer wundert sich anschließend über den Mist, den er nach Hause geschickt bekommt. Wobei die wacklige Lichterkette oder das miese Leder des auf der Website schicken Schuhs leichter wegzustecken (und umzutauschen) sind als eine verpfuschte Nase oder noch Schlimmeres.

Geld bestimmt das Geschäft

Wie überall, geht es auch im Internet-Handel oft nicht darum, den Kunden durch Lieferung einer guten und preiswerten Dienstleistung oder eines Produktes glücklich zu machen, sondern darum, möglichst schnell an möglichst viel Geld zu kommen. Ja, die Recherchen zeigen Ergebnisse, wie man sie in einem allenfalls durchschnittlichen Roman erwartet: das Firmengeflecht mit "Rechts-"anwälten als Statthaltern an Fakeadressen in Malta und/oder anderen Ländern, die es Betrügern gerne leicht machen. Und verborgen hinter all den von Juristen abgesicherten Firmenkonstrukten die Firmenchefs, die hinter all dem stecken und vor deren Villa im noblen Frankfurter Vorort tatsächlich die Ferraris und Porsches aufgereiht parken. Ihr Geschäft: Bewertungen verkaufen. Ganz offen und skrupellos. Wie viele brauchen Sie? 100 x 5 Sterne? Na klar. Wird geliefert. Oder mit vorgegebenen Texten? Kein Problem. Für amazon? Ja. Für Google? Ja. Ebay? Natürlich. Übrigens auch für Jameda, wo wir vielleicht nach einem Fach- oder Zahnarzt suchen. Schnell, bezahlbar, diskret. Und natürlich: steuerlich absetzbar. Die betroffenen Portale versuchen natürlich meist im eigenen Interesse, Fake-Bewertungen zu identifizieren und zu löschen. Aber oft scheint dies nicht zu gelingen. Denn die Bewertungsanbieter arbeiten mit einem großen Netzwerk an "Teilzeitbewertern", also Studenten, Hausfrauen etc., die sich auf diese Weise ein paar Euros dazuverdienen und daher nur schwer als gesteuert zu identifizieren sind.

Und die Freizeitclubs?

Natürlich könnten auch wir Freizeitclubs Bewertungen kaufen und damit auf den Portalen oder unseren Websites glänzen. Nur würde es ja jede(r) sehr schnell merken, wenn unser Angebot nicht mit den Aussagen übereinstimmt, wenn die angepriesenen Events gar nicht stattfinden, wenn in den Clubs gar keine anderen Mitglieder oder keine schöne Gemeinschaftsatmosphäre vorhanden wäre. Daher bieten wir überall den sog. "Schnuppermonat" an – für einmalige 19,90 € kann man mindestens einen Monat wie ein vollwertiges Mitglied in den Freizeitclub reinschauen und mitmachen, sich selber ein Bild von den Events, der Organisation, der Ansprechpartner und der anderen Mitglieder machen. Und wenn es einem tatsächlich nicht gefallen sollte, dann ist man am Ende dieser Zeit mit einer kurzen Kündigungsnachricht wieder draußen. Erst dann – nach dem Schnuppermonat – bindet man sich mit der Mitgliedschaft für die gewählte Erstlaufzeit. Und unsere Mitgliederstimmen, die man z.B. hier im Blog zuhauf findet? Die sind echt. Ehrlich. Entstanden in Gesprächen mit Mitgliedern, die ihre ganz persönlichen Erlebnisse und Beweggründe für die Mitgliedschaft in ihrem Freizeitclub schildern. Weil ihnen der Freizeitclub, die Gemeinschaft, die Erlebnisse wichtig sind.

Die Dokumentation

Wenn Sie im Internet kaufen, dann sollten sie sich diese Dokumentation anschauen. Die Skrupellosigkeit der Akteuere in diesen Business ist erschreckend. Übrigens: die im Film an führender Stelle genannte Agentur bietet auf ihrer Website angesichts der Doku einen Rabatt von 20 % auf alle Bestellungen. Mit dem Rabattcode "ZDF". Fake mit 5 Sternen - Die Dokumentation

Fotos © Screenshot ZDF